Vegetarier leben länger

News: Wissenschaft

Für Sie aufgespürt und zusammengefasst von Dr. Marcus Mau.


Der 1. November ist in jedem Jahr auch der Welttag der veganen Ernährung. Zeit also, sich einmal etwas genauer mit der vegetarischen Ernährung auseinanderzusetzen. Denn nun gilt es als statistisch erwiesen: Vegetarier leben nicht nur gesünder, sondern eben auch länger als Nicht-Vegetarier!
Ein amerikanisches Wissenschaftlerteam hatte bereits im Sommer berichtet, dass die allgemeine Sterblichkeit bei Vegetariern und Veganern im Gegensatz zu den Fleischessern signifikant niedriger ist. Doch was heißt das? Und warum leben Vegetarier eigentlich länger?

Vegetarisch ist nicht gleich vegetarisch
Die Forscher der Loma Linda Universität in Kalifornien untersuchten in ihrer Studie mehr als 73.000 Männer und Frauen. Anfangs erhoben sie die Ernährungsgewohnheiten der Probanden und teilten diese in die folgenden Gruppen ein: Nicht-Vegetarier, Fisch-Vegetarier, Ovo-Lacto-Vegetarier (= Eier und Milch) sowie reine Veganer, die gar keine tierischen Produkte konsumierten. Anschließend wurde der statistische Zusammenhang zwischen der vegetarischen Ernährungsweise und der Sterblichkeit in den einzelnen Gruppen ermittelt. Insgesamt starben 2570 Menschen im Beobachtungszeitraum von sechs Jahren. Interessanterweise hatten alle Vegetariergruppen zusammen ein 12% geringeres Sterblichkeitsrisiko als die Nicht-Vegetarier.

Männer und Frauen profitieren unterschiedlich stark vom Vegetarismus
Bei Einzelbetrachtung konnten die Fisch-Vegetarier ihr Sterblichkeitsrisiko mit 19% am stärksten senken, dicht gefolgt von den Veganern mit 15%. Die Ovo-Lacto-Vegetarier bringen es immerhin noch auf 9% Risikoabnahme im Vergleich mit den Nicht-Vegetariern.

Zudem verringerte eine vegetarische Ernährung das Risiko an bestimmten Krankheiten zu versterben, wie z. B. Herz-Kreislaufstörungen, Nierenproblemen oder Hormonstörungen. Dies zeigt wiederum deutlich, dass ungesättigte Fettsäuren aus tierischen Fetten und Eiweiße aus dem Fleisch ein Hauptproblem bei der Entstehung von Herz-Kreislauf- und Nierenproblemen sind.
Männer zeigten zudem einen sehr viel stärkeren statistischen Zusammenhang zwischen dem Vegetarismus und dem verringerten Sterblichkeitsrisiko in Bezug auf diese Erkrankungen. „Der Geschlechterunterschied sollte zukünftig verstärkt auch von Ernährungs- und Diätberatern aufgegriffen und vermittelt werden“, so die Forscher abschließend.

Quelle:

Orlich et al. 2013. Vegetarian dietary patterns and mortality in Adventist Health Study 2. JAMA Intern Med 173(13), 1230-8; doi: 10.1001/jamainternmed.2013.6473

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