Vollmilch macht Prostatakrebs aggressiver
News: Medizin
für Sie aufgespürt und zusammengefasst von Dr. M. MauSeit vielen Jahren erregt Milch die Gemüter. Die einen sagen, sie ist unser gesündestes Lebensmittel und versorgt den Menschen mit allen wichtigen Nährstoffen sowie Calcium. Andere, wie z. B. Dr. Bodo Melnik, sehen das Image der Milch etwas weniger positiv. Milch sei sogar gefährlich, wie er sagt. Und nun haben zwei US Forschergruppen unabhängig voneinander bestätigt: Vollmilch verschlimmert einen bestehenden Prostatakrebs, fördert die Metastasierung und erhöht das Risiko, an diesem Krebs zu sterben.
Vollmilch fördert Prostatakrebs. (www.JenaFoto24.de / pixelio.de) |
Die Vollmilch macht’s
Pettersson und Kollegen von der Harvard Medical School in Boston untersuchten
in ihrer Studie aus dem Jahr 2012 den Zusammenhang zwischen dem Milchkonsum
nach der Krebsdiagnose und dem tödlichen Ausgang der Erkrankung. Dazu folgten
sie 3918 Männern, die zwischen 1996 und 2008 wegen Prostatakrebs behandelt
wurden. Die tägliche Menge und Art der aufgenommenen Milchprodukte ließ sich
per Fragebogen sehr gut erfassen und abschließend statistisch auswerten.
Während des Studienzeitraumes kam es zu 229 Todesfällen infolge des
Prostatakrebses sowie zu 69 Metastasierungen. Wurde bei der Auswertung nicht
nach Vollmilch und fettarmer Milch unterschieden, ließen sich keine
Auswirkungen des Milchkonsums auf die Krebsentwicklung ableiten. Dies lässt
sich sehr einfach erklären. Vollmilch und fettarme Milch hatten
entgegengesetzte Auswirkungen, die sich bei der Zusammenschau aufhoben. So
zeigte sich, dass diejenigen Patienten, die überwiegend fettarme Milch zu sich
nahmen, ein signifikant kleineres Risiko hatten, ihrem Prostatakrebs zu
erliegen. Auf der anderen Seite starben Patienten häufiger, wenn sie weiterhin
Vollmilch tranken.
Bei fettarmer Milch scheiden
sich die GeisterEine weitere Studie durch Song und Kollegen aus dem Februar 2013 untersuchte ebenfalls die Auswirkungen des Milchkonsums auf die Entwicklung von Prostatakrebs. Mehr als 21.000 Einzeldaten flossen in die Auswertungen ein.
Im Ergebnis zeigte sich, dass Milchkonsum Prostatakrebs sehr wohl förderte.
Abweichend von Pettersson schien ebenso fettarme Milch das Risiko für die
Entstehung einer nicht-aggressiven Form des Prostatakrebses zu erhöhen. Einzig
Vollmilch verschlechterte die Prognose bei Prostatakrebs übereinstimmend mit
der zuvor genannten Studie. Zusätzlich starben mehr Patienten an ihrem Krebs,
wenn Sie nach Diagnosestellung nicht auf Vollmilch verzichteten.
Quelle:
Pettersson et al.
2012. Milk and dairy consumption among men with prostate cancer and risk of
metastases and prostate cancer death. Cancer
Epidemiol Biomarkers Prev 21(3), 428-436.
Song et al. 2013.
Whole milk intake is associated with prostate cancer-specific mortality among
US male physicians. J Nutr 143(2),
189-96.
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