Unfallschäden: Mit neuem Netz ans Werk
News: Medizin
Für Sie aufgespürt und zusammengefasst von Dr. Marcus Mau.
Nur Sekundenbruchteile
und schon kann sich ein Leben dramatisch verändern; insbesondere auch das der Angehörigen. Laut Global Status Report
on Road Safety 2013 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommen derzeit
jährlich etwa 1,24 Millionen Menschen weltweit im Straßenverkehr ums Leben.
Insgesamt zeigt der Trend sogar noch weiter nach oben.
Die Versorgungssituation nach einem Unfall hängt in besonderem
Maße vom Entwicklungsstand des jeweiligen Landes ab. In Ländern mit niedrigem
Einkommen stirbt ein Unfallopfer in 36 % aller Fälle, während ein Patient in einem
Land mit hohem Einkommen in nur 6 % der Fälle verstirbt. Eine verbesserte
Infrastruktur und Rettungskette sichern das Überleben im Notfall.Verkehrstote pro 100.000 Einwohner weltweit. Quelle: WHO, 2010 (zur interaktiven Karte über den Link: http://chartsbin.com/view/25826)
In Deutschland ging die Unfall-Sterblichkeit bei Schwerverletzten in den letzten 20 Jahren deutlich zurück. „Maßgeblich für diesen Erfolg ist die zunehmende Vernetzung aller beteiligten Retter sowie die Einrichtung des bundesweiten TraumaNetzwerkes DGU®“, sagte Prof. Ingo Marzi anlässlich des 15. European Congress of Trauma and Emergency Surgery in Frankfurt am Main.
Verkehrstote pro 100.000 Einwohner in Europa. Quelle: WHO, 2010 (zur interaktiven Karte über den Link: http://chartsbin.com/view/25827)
Gestiegene Überlebenschancen dank Versorgungsnetz
Unfallkliniken in Deutschland werden im Weißbuch „Schwerverletztenversorgung“
nach vorgegebenen Versorgungs- und Qualitätsstandards zertifiziert und zu
regionalen Netzwerken zusammengefasst. Ziel dieses Netzwerkes ist es, jedem
Schwerverletzten in Deutschland an jedem Ort die gleichen Versorgungsstandards
zukommen lassen zu können. Durch eine optimale und schnelle Versorgung lässt
sich die Überlebenschance schließlich weiter verbessern. Von den circa 16.000
Schwerverletzten im Jahr 2013 in Deutschland mussten nahezu alle im Schockraum
eines Traumazentrums versorgt werden. „Noch immer sind in Westeuropa innere
Blutungen die häufigste Todesursache nach einem Unfall“, so Prof. Luke Leenen
von der Universität Utrecht in den Niederlanden. Dem gut ausgestatteten
Schockraum kommt daher durch die schnelle Diagnose und verkürzten Wartezeiten
bis zur Weiterbehandlung eine immense Bedeutung in der Unfallversorgung zu.Gestiegene Überlebenschancen dank Versorgungsnetz
Kürzere Diagnostikzeiten im Schockraum
- Primärrettung,
- Transport,
- Schockraumdiagnostik,
- Schocktherapie,
- Chirurgie sowie
- Rehabilitation.
Das primäre Ziel der Unfallversorgung ist und bleibt jedoch in erster Linie das Überleben des Schwerverletzten. Erst, wenn dies gesichert ist, werden die anderen Verletzungen versorgt. Ein weiterer Trend der letzten Jahre: Der klassische Gipsverband gerät zunehmend aus der Mode. Der Patient wird stattdessen geklammert und verschraubt, um sie oder ihn möglichst schnell wieder auf die Beine zu bringen.
Quelle: Pressekonferenz, 15. European Congress of Trauma and Emergency Surgery, Frankfurt am Main, 2014
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