Wie die E-Zigarette die Gesundheit vernebelt
News: Medizin
Für Sie gefunden und zusammengefasst von Dr. rer. nat. Marcus Mau.
Immer mehr Menschen „dampfen“ E-Zigaretten, in der wohl irrigen Annahme, sie sei weniger gesundheitsschädlich als der herkömmliche Glimmstängel. Doch gerade Jugendliche werden oft durch den süßen Geschmack und die vielen Aromastoffe, wie Tiramisu und Waldfrucht, an das Rauchen herangeführt, sind sich die Experten sicher. Eine aktuelle Studie zeigt nun erstmals, dass diese Aromastoffe in der Tat nicht ungefährlich sind. Sie führen z. B. zu Diabetes, Asthma und Krebserkrankungen. Darüber hinaus werden aber auch nach wie vor die Folgen des Tabakkonsums von vielen oft unterschätzt – ein Beitrag aus Anlass des heutigen Weltnichtrauchertages.
Derzeit konsumieren in Deutschland bis zu einer Million Menschen regelmäßig E-Zigaretten. Ein Grund für diesen ansteigenden Trend ist die Annahme, E-Zigaretten seien weniger gesundheitsschädlich und eine „gesündere Alternative“ zum Tabakkonsum. Denn im Gegensatz zu Tabak enthalten E-Zigaretten keine Verbrennungsprodukte und gelten daher als weniger gesundheitsschädlich als die herkömmliche Tabakzigarette.
Für Sie gefunden und zusammengefasst von Dr. rer. nat. Marcus Mau.
Immer mehr Menschen „dampfen“ E-Zigaretten, in der wohl irrigen Annahme, sie sei weniger gesundheitsschädlich als der herkömmliche Glimmstängel. Doch gerade Jugendliche werden oft durch den süßen Geschmack und die vielen Aromastoffe, wie Tiramisu und Waldfrucht, an das Rauchen herangeführt, sind sich die Experten sicher. Eine aktuelle Studie zeigt nun erstmals, dass diese Aromastoffe in der Tat nicht ungefährlich sind. Sie führen z. B. zu Diabetes, Asthma und Krebserkrankungen. Darüber hinaus werden aber auch nach wie vor die Folgen des Tabakkonsums von vielen oft unterschätzt – ein Beitrag aus Anlass des heutigen Weltnichtrauchertages.
Derzeit konsumieren in Deutschland bis zu einer Million Menschen regelmäßig E-Zigaretten. Ein Grund für diesen ansteigenden Trend ist die Annahme, E-Zigaretten seien weniger gesundheitsschädlich und eine „gesündere Alternative“ zum Tabakkonsum. Denn im Gegensatz zu Tabak enthalten E-Zigaretten keine Verbrennungsprodukte und gelten daher als weniger gesundheitsschädlich als die herkömmliche Tabakzigarette.
Aromastoffe
reizen die Lungen
Doch trotz geringerer Toxizität kann auch das E-Dampfen gesundheitliche
Probleme verursachen, wie Forschungsdaten zeigten. Eine aktuelle amerikanische
Studie1 z. B. führt aus, dass in E-Zigaretten zu findenden
zugesetzten Aromastoffe die Lunge reizen und das Immunsystem negativ
beeinflussen können.
In ihrer Untersuchung zeigten die Forscher weiter, dass
alle getesteten 49 Aromen beim Rauchen unterschiedliche Mengen an Radikalen
freisetzten. Diese führen zu oxidativem Stress in Zellen und schädigen sie so
nachhaltig. Dadurch können auch Erkrankungen wie Diabetes, Asthma, Parkinson
sowie Lungen- und Darmkrebs entstehen. Insgesamt gibt es fast 8.000
verschiedene aromatische Zusatzstoffe, die der E-Zigarette zugesetzt werden
können. Sie werden zwar von der Lebensmittelindustrie bereits als
Lebensmittelzusatzstoffe verwendet und als gesundheitlich unbedenklich
eingestuft, doch sobald sie erhitzt und inhaliert werden, scheinen diese Aromen
Schadstoffe zu produzieren. Weitere Untersuchungen finden hierzu bereits statt.
Giftcocktail
beim Rauchen und beim Dampfen?
Zudem sind in E-Zigaretten Gifte wie Nitrosamine, Diethylenglykol
und Formaldehyd zu finden. Das ebenfalls enthaltene Propylenglykol – das
Verneblungsmittel, welches ebenso in Diskotheken eingesetzt wird – kann die
Atemwege reizen. Wie sich das langfristig auf die Lungen auswirkt, kann bisher
noch nicht abschließend bewertet werden. Langzeitstudien dazu fehlen noch. Jedoch
zeigten Studien bereits, dass das zugesetzte, süchtig machende Nikotin den
Schritt von der E-Zigarette zum Tabakkonsum erleichtert, vor allem für
Jugendliche.
Die Zahl der Menschen, die in Deutschland Tabakprodukte
konsumieren, liegt mit Blick auf die „traditionellen“ Raucher zudem immer noch
höher als in den meisten anderen Industriestaaten. Daran haben auch die Schockbilder
auf den Zigarettenschachteln wenig verändern können. Viele Raucher haben ihren
Konsum zwar eingeschränkt, jedoch sind sie nicht zu völligen Nichtrauchern
geworden.
Bereits
eine Zigarette täglich schädigt den Körper
Die meisten Raucher gehen nämlich davon aus, dass ein
oder zwei Zigaretten am Tag die Gesundheit nicht gefährden. Doch einer
Meta-Studie2 zufolge haben auch Männer, die nur eine Zigarette am
Tag rauchen, ein um 48 % höheres Risiko für Herzerkrankungen und ein um 25 %
höheres Risiko für Schlaganfall als Nichtraucher. Bei Frauen liegt das Risiko
sogar noch höher: es steigt um 57 % für Herzerkrankungen und um 31 % für
Schlaganfall.
Bezüglich der E-Zigaretten und des Tabakkonsums besteht nach
Ansicht der Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin also
noch großer Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung.
Quellen:
(1) Zachary
T.Bitzer et al., Effect of flavoring chemicals on free radical formation in
electronic cigarette aerosols, Free Radic Biol Med. 2018 May 20;120:72-79. doi:
10.1016/j.freeradbiomed.2018.03.020. Epub 2018 Mar 13. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0891584918301230?via%3Dihub
(2) Allan
Hackshaw et al., Low cigarette consumption and risk of coronary heart disease
and stroke: meta-analysis of 141 cohort studies in 55 study reports, BMJ
2018;360:j5855 https://www.bmj.com/content/360/bmj.j5855
[Deutsche Gesellschaft für
Pneumologie und Beatmungsmedizin]
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