Der grenzenlose Flug eines Virus: H7N9 und die Zugvögel
News: Medizin
für Sie aufgespürt und zusammengefasst von Dr. M. Mau
Unlängst forderte der Leiter des Instituts für Biologische Sicherheitsforschung in Halle, Alexander Kekulé, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, Geflügelimporte aus China zu stoppen. Mittlerweile sind 126 Menschen mit dem H7N9-Virus infiziert, 24 davon starben. Wie sie sich angesteckt haben, bleibt weiter ein Rätsel. Dennoch ist die direkte Übertragung vom Vogel auf den Menschen derzeit am wahrscheinlichsten.
Wie die dts Nachrichtenagentur unter Berufung auf das FOCUS-Nachrichtenmagazin jetzt mitteilte, soll ein namhafter Pharmakonzern in der Schweiz bereits damit begonnen haben, einen Impfstoff gegen H7N9 zu entwickeln. Doch auch die Konkurrenz schläft derzeit nicht und wird zeitgleich reagieren können.
für Sie aufgespürt und zusammengefasst von Dr. M. Mau
Unlängst forderte der Leiter des Instituts für Biologische Sicherheitsforschung in Halle, Alexander Kekulé, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, Geflügelimporte aus China zu stoppen. Mittlerweile sind 126 Menschen mit dem H7N9-Virus infiziert, 24 davon starben. Wie sie sich angesteckt haben, bleibt weiter ein Rätsel. Dennoch ist die direkte Übertragung vom Vogel auf den Menschen derzeit am wahrscheinlichsten.
Den chinesischen Behörden zufolge sind nur in 40% der Fälle
direkte Kontakte zu Geflügel nachweisbar. Für den Rest der Erkrankten bleibt
der Infektionsweg ein Mysterium. Dennoch setzt sich Kekulé für ein sofortiges
Importverbot von chinesischem Geflügel ein. „Wir müssen vermeiden, dass
infiziertes Hühnerfleisch versehentlich in Europa auf den Markt kommt“, so der
Wissenschaftler im Interview.
Doch was hierzulande und weltweit sehr wenig Beachtung findet,
ist eine Studie aus China, die die Ausbreitung von H7N9 mit Wildgeflügel in Verbindung
bringt. Dies berichtete die Chinesische Akademie der Wissenschaften bereits am
19.04.2013 auf ihrer Internetseite.
H7N9 und der Zug der Wasservögel
He Hongxuan, ein Wissenschaftler vom Zoologischen Institut
der Chinesischen Akademie der Wissenschaften bestätigte im Interview mit China
Daily eine Verbindung zwischen der Ausbreitung von H7N9 in China und den
Flugrouten der Zugvögel. Er und sein Team folgten den Wasservögeln auf ihrem
Flug nach Norden und erkannten, dass die Erkrankungsfälle häufig direkt im
Fluggebiet der Zugvögel lagen.
Influenza A-Viren, zu denen auch das aktuelle H7N9 gehört,
kommen ursprünglich nur in Vögeln vor und waren bisher im Menschen unbekannt. Laut
einer im April 2013 im Chinese Science Bulletin veröffentlichten Arbeit von
Zhuang und Kollegen gibt es bislang einen bestätigten H7N9-Nachweis bei einem
Wildvogel im betroffenen Risikogebiet.
Die Pharmaindustrie
läuft sich warmWie die dts Nachrichtenagentur unter Berufung auf das FOCUS-Nachrichtenmagazin jetzt mitteilte, soll ein namhafter Pharmakonzern in der Schweiz bereits damit begonnen haben, einen Impfstoff gegen H7N9 zu entwickeln. Doch auch die Konkurrenz schläft derzeit nicht und wird zeitgleich reagieren können.
Quellen:
Zhuang et al. 2013. Epidemiological and risk
analysis of the H7N9 subtype influenza outbreak in China at its early stage. Chinese
Science Bulletin, doi:10.1007/s11434-013-5880-5
dts Nachrichtenagentur, 2013, Pharmakonzerne bereiten Impfstoff gegen H7N9-Virus aus China vor: http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2013-04/26661966-pharmakonzerne-bereiten-impfstoff-gegen-h7n9-virus-aus-china-vor-003.htm
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