Arthrose ganz natürlich behandeln: ein Überblick der Möglichkeiten
Insights: Medizin (Alternative Heilmethoden)
von Dr. Marcus MauArthrose ist eine langsam voranschreitende Gelenkzerstörung, die auf eine Überbelastung und/oder Fehlbelastung im Gelenk zurückgeht. Dadurch wird der Gelenkknorpel immer stärker belastet und schließlich unwiederbringlich zerstört. Die Folge sind sehr langwierige Entzündungsreaktionen, welche starke Schmerzen verursachen. In diesem Spätstadium der Erkrankung sind viele Patienten auf eine Schmerztherapie mit nicht-steroidalen Schmerzmitteln angewiesen. Da diese jedoch gerade bei Langzeitanwendung sehr viele Nebenwirkungen hervorrufen können, ist eine frühzeitige und möglichst gelenkschonende Behandlung der Arthrose angezeigt, um möglichst lange auf Schmerzmittel verzichten zu können. Doch mit welchen Maßnahmen und natürlichen Behandlungsmitteln lässt sich schon heute einer Arthrose wirkungsvoll begegnen?
Die natürliche Arthrosebehandlung
besteht im Wesentlichen aus drei gleichrangigen Säulen. Die gelenkschonende
Bewegung ist sicher ein sehr wichtiger Faktor, um die Entwicklung der
Gelenksarthrose zu verlangsamen. Zusätzlich unterstützt auch die
arthrosegerechte Ernährung den Behandlungserfolg. Schmerzen und Mangelsituationen im
Gelenkknorpel lassen sich möglicherweise mit geeigneten Salben verringern, die knorpelähnliche
Stoffe enthalten.
Die richtige Bewegung bei Arthrose
Gelenkknorpel ist sehr
empfindlich, wenn es um seine Mangelernährung und Überbeanspruchung geht. Bereits
in der Jugend ist es daher sehr wichtig, auf die Gelenke zu achten. Mit der
richtigen Bewegung lässt sich womöglich lebenslang einer Arthrose vorbeugen. In
jedem Fall jedoch hilft dies, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.Besonders empfohlen wird ein leichtes Lauftraining auf nicht zu hartem Untergrund. Dies erhöht die Federwirkung im Gelenk, sodass die einwirkenden Kräfte besser aufgefangen werden. Zusätzlich wird die Muskulatur im Oberschenkel und in der Hüfte gestärkt, aber auch die Kniescheibe sehr effektiv stabilisiert. Solche Menschen, die bereits eine leichte Arthrose entwickelt haben, oder ihr Risiko dafür noch weiter verringern möchten, sind mit anderen gelenkschonenden Sportarten, wie z. B. Schwimmen und Radfahren, sehr gut beraten. Dabei werden die Gelenke nicht falsch belastet und zusätzlich Beinmuskulatur aufgebaut.
Muss ich jetzt gleich zum Marathonläufer werden, um mein Arthroserisiko zu senken? Natürlich nicht. Regelmäßige Spaziergänge helfen bereits deutlich, um die Gelenke des Körpers zu trainieren. Neben der Weite der Wegstrecke spielen aber auch die Dauer der Bewegung sowie die Bewegungsintensität eine große Rolle.
Essen für die Gelenke
Für Arthrosepatienten gilt ebenso
wie für jeden Gesunden, auf eine normale und ausgewogene Ernährungsweise zu
achten. Der einzige Unterschied ist, dass sich Menschen mit Arthrose unbedingt
fettarm und vitaminreich ernähren sollten. Kalziumreiche, magere Milchprodukte
unterstützen beispielsweise die Knochen. Pflanzenöle wie Olivenöl liefern
mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die besonders wertvoll für die gesunde
Ernährung sind. Ballaststoffe aus Obst und Gemüse haben quellende Eigenschaften
und binden Cholesterin. Darüber hinaus hilft vor allem Knoblauch dabei,
Gelenkschäden zu verringern. Zudem sollten Arthrosepatienten auf rotes Fleisch gänzlich verzichten. Dieses enthält nämlich sehr viel Arachidonsäure, die im Körper zu Prostaglandinen umgewandelt werden kann. Prostaglandine wiederum sind stark entzündungsfördernd. Zusätzlich zum Fleischverzicht kann auch eine Einschränkung bei Kaffee und Alkohol eine Übersäuerung des Körpers verhindern und so weitere Gelenkknorpelschäden vermeiden.
Natürlicher Schutz für den Gelenkknorpel
Eine gesunde Ernährungsweise kann
in Kombination mit geeigneter Bewegung bereits sehr viel gegen die Entwicklung
einer Arthrose helfen. Dennoch enthält die Nahrung häufig zu wenig der den
Knorpel unterstützenden Substanzen. Ergänzungsmittel wie Glucosaminsulfat oder
auch Cremes mit Phospholipidanteilen können nachweislich als Zusatz zur
Ernährung und zum Sport die Beweglichkeit im Gelenk sowie die Schmerzen positiv
beeinflussen. Ebenso wirken Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend, sodass die
Patienten oftmals ihren Schmerzmittelverbrauch verringern können. Wichtig dabei
ist jedoch zu wissen, dass natürliche Wirkstoffe und Nahrungsbestandteile
deutlich längere Zeit brauchen, um die Symptome einer Arthrose zu beeinflussen
als es die konventionellen Schmerz- und Entzündungstherapien vermögen.Neben den Substanzen aus der Nahrung gibt es eine große Reihe weiterer Stoffe, die häufig selbst im gesunden Knorpel gebildet werden. Dazu gehören z. B. Glucosamin, Chondroitin und Kollagen-Hydrosylat. Chondroitinsulfat verringerte in Studien nachweislich die Schmerzen und die zugrunde liegenden Entzündungen in den Körpergelenken. Chondroitin hilft demnach, die Gelenkfunktion zu erhalten und verlangsamt auf diese Weise die Abnutzung des Gelenkknorpels.
Ebenso helfen Vitamine - wie
Vitamin C und E - als Antioxidantien dabei, die Entzündungen zu beruhigen. Dadurch
verbessert sich meist auch die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke. Vitamine fangen
freie Radikale ab, die gehäuft bei Entzündungsprozessen entstehen und
verlangsamen so indirekt den Knorpelabbau. Die freien Radikale würden ansonsten
die Knorpelzellen schädigen und abtöten. Besonders das Vitamin E (Tocopherol)
besitzt eine sehr große antioxidative Wirkung, weshalb es in zahlreichen
Studien auf seinen möglichen Nutzen in der Arthrosetherapie hin untersucht wurde.
In der neueren Entwicklung von
Cremes und Salben zur Arthrosebehandlung werden verstärkt pflanzliche oder auf
Lipiden basierende Mischungen eingesetzt. Die bekanntesten Präparate enthalten z.
B. Pinienrindenextrakt oder die für den Knorpelaufbau wichtigen Phospholipide. Pinienrindenextrakt
ist sehr reich an Polyphenolen, die als sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe
entzündungshemmende Wirkungen entfalten. So besserten sich die Schmerzen und
die Beweglichkeit in arthritischen Gelenken nachweislich.
Eine weitere Neuheit auf dem
Markt der schmerzlindernden natürlichen Behandlungsmethoden bei Arthrose ist
eine Creme auf Phospholipidbasis. Diese stabilisiert degenerierenden Gelenkknorpel
und bewahrt auf diese Weise die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks. Die
Phospholipide werden über die Haut ins Gelenk aufgenommen und stellen dort den
natürlichen Gleitfilm auf den Gelenkflächen wieder her. Dadurch vermindert sich
der Reibewiderstand, was die Knorpelschädigung verlangsamt und die
Entzündungsreaktionen stoppt. Diese neuartige Salbe war in Studien ebenso
erfolgreich in der Schmerzbekämpfung wie das konventionell angewendete
nicht-steroidale Schmerzmittel Celecoxib. Diese als Sequessome-Technologie
bezeichnete Phospholipidmethode stellt damit möglicherweise eine weitere Alternative
zur herkömmlichen Schmerztherapie dar. Der besondere Vorteil dabei ist, dass
die Salbe selbst keine Schmerzmittel oder Wirkstoffe enthält und somit auch bei
Langzeitanwendung als nebenwirkungsarme Behandlung eingestuft werden kann.
Anmerkung des Autors: Dieser Übersichtsartikel über alternative
Schmerzbehandlungen bei Arthrose stellt weder eine Therapieempfehlung dar, noch
ersetzt er die ärztliche Diagnose.
Weitere Informationen zu nicht-steroidalen Schmerzmitteln und ihren Risiken finden Sie unter folgendem Link hier auf Ideen & Wissen: http://ideen-und-wissen.blogspot.de/2013/04/schmerztherapie-bei-arthrose-von.html
Buchempfehlung von Marcus Mau zum Thema:
Wer mehr über Ernährung und alternative Arthrosebehandlung erfahren möchte, dem sei das Ideen & Wissen Themenheft empfohlen:
Quellen:
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Danke für diese Übersicht der natürlichen Behandlungsformen. Ich habe gerade in der Zeitung gelesen, daß in Deutschland zu viel zu schnell operiert wird. Bevor man sich unters Messer legt sollte man lieber diese Behandlungsformen versuchen, wenn möglich. Mfg
AntwortenLöschenVielen Dank für diese Übersicht, die vielen Arthrose-Patienten eine Hilfe sein kann. Darüber hinaus könnte aber auch ein "vergessenes" Mittel aus "Omas Hausmittelchen-Kasten" sehr gut weiterhelfen: Borax. Ich bin vor einiger Zeit auf eine Abhandlung über dieses Mittel gestoßen und habe es selbst ausprobiert.
AntwortenLöschenAlles Gute,
Galahad.