Softdrinks beeinflussen die Psyche von Kindern
News: Medizin
Für Sie aufgespürt und zusammengefasst von Dr. Marcus Mau.Fruchtsäfte und Limonaden, wie z. B. Cola oder Fanta, haben bei allen Unterschieden doch eines gemeinsam: Sie enthalten sehr viel Zucker. Dass dies nicht ohne gesundheitliche Folgen bleibt, weiß die Wissenschaft bereits seit Längerem. Diabetes und Übergewicht sowie Fettleibigkeit können dadurch entstehen. Wie amerikanische Forscher jetzt erneut bestätigt haben, wirken Softdrinks aber auch auf die Psyche von Kindern. Vorschulkinder verhalten sich aggressiver und Jugendliche können unter dem Einfluss von stark zuckerhaltigen Getränken sogar Depressionen und Selbstmordgedanken entwickeln.
Glaubt man der Werbung, sollen Softdrinks vor allem eines
machen: glücklicher. Und obwohl Wissenschaftler, Ärzte und Verbraucherschützer
bereits häufiger vor den Gesundheitsrisiken der Dickmacher gewarnt haben,
verbraucht jeder Deutsche im Jahresdurchschnitt noch immer bis zu 100 Liter des
Zuckerwassers. Besonders Kinder und Jugendliche verfallen dem süßen Geschmack. Durchschnittlich
trinken sie mehr als zwei Gläser zuckerhaltige Erfrischungsgetränke pro Tag.
Welche Folgen das unter anderem für die kindliche Psyche haben kann, fanden
US-Forscher jetzt an mehr als 16.000 Kindern im Alter von 16 Jahren heraus.
Je mehr Softdrinks,
desto größer ist die Aggressivität
„Es besteht ein nachweislicher Zusammenhang zwischen der
Anzahl der Softdrink-Portionen pro Tag und dem aggressiven Verhalten von
Kindern“, so Solnik und Hemenway in ihrer aktuellen Veröffentlichung. Mit jedem
weiteren Glas nahm die Aggressivität der Heranwachsenden in der Studie deutlich
zu. Die Jugendlichen wurden streitlustiger und auch schneller handgreiflich. Insgesamt
traten diese Symptome bei den Kindern, die keine Softdrinks zu sich genommen
hatten, in 22% der Fälle auf. Dahingegen waren etwa 51% der Kinder aggressiv,
die vier oder mehr Portionen pro Tag getrunken hatten. Interessant ist, dass es
sich bei dieser Beobachtung nicht um ein amerikanisches Problem handelt, denn
ganz ähnliche Ergebnisse waren zuvor in Norwegen und China beschrieben worden.
Wurden die momentanen Stimmungen der Jugendlichen für die Auswertung mit
berücksichtigt, dann zeigte sich, dass bei gesteigertem Verbrauch von
Softdrinks auch die seelischen Belastungen zunahmen. Dies äußerte sich vor
allem in starker Traurigkeit sowie Selbstmordgedanken.
Zuckerhaltige
Getränke als Selbstmordrisiko?
Obwohl die Forscher noch über die genauen Mechanismen
rätseln, scheint der übermäßige Konsum zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke bei
Kindern und Jugendlichen zu Selbstmordgedanken und auch Selbstmordversuchen zu
führen. Während nur 4,9% der Kinder, die ganz auf Softdrinks verzichteten,
Selbstmordversuche durchführten, waren es unter dem Einfluss von mehr als 4
Gläsern Softdrinks pro Tag bereits 17%. Inwieweit hierbei auch soziale Aspekte
oder andere Risikofaktoren eine Rolle spielen, konnte die Studie nicht gänzlich
aufklären.
Quellen:
Rabenberg
& Mensink. 2013. Limo, Saft & Co – Konsum zuckerhaltiger
Getränke in Deutschland. RKI, Berlin (Hrsg.). GBE kompakt 4(1)
Solnick
& Hemenway. 2013. Soft drinks, aggression and suicidal behavior in US high
school students. Int J Inj Contr Safety Prom: doi: 10.1080/17457300.2013.815631
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