Softdrinks beeinflussen die Psyche von Kindern

News: Medizin

Für Sie aufgespürt und zusammengefasst von Dr. Marcus Mau.

Fruchtsäfte und Limonaden, wie z. B. Cola oder Fanta, haben bei allen Unterschieden doch eines gemeinsam: Sie enthalten sehr viel Zucker. Dass dies nicht ohne gesundheitliche Folgen bleibt, weiß die Wissenschaft bereits seit Längerem. Diabetes und Übergewicht sowie Fettleibigkeit können dadurch entstehen. Wie amerikanische Forscher jetzt erneut bestätigt haben, wirken Softdrinks aber auch auf die Psyche von Kindern. Vorschulkinder verhalten sich aggressiver und Jugendliche können unter dem Einfluss von stark zuckerhaltigen Getränken sogar Depressionen und Selbstmordgedanken entwickeln.


Glaubt man der Werbung, sollen Softdrinks vor allem eines machen: glücklicher. Und obwohl Wissenschaftler, Ärzte und Verbraucherschützer bereits häufiger vor den Gesundheitsrisiken der Dickmacher gewarnt haben, verbraucht jeder Deutsche im Jahresdurchschnitt noch immer bis zu 100 Liter des Zuckerwassers. Besonders Kinder und Jugendliche verfallen dem süßen Geschmack. Durchschnittlich trinken sie mehr als zwei Gläser zuckerhaltige Erfrischungsgetränke pro Tag. Welche Folgen das unter anderem für die kindliche Psyche haben kann, fanden US-Forscher jetzt an mehr als 16.000 Kindern im Alter von 16 Jahren heraus.
Konsum von zuckerhaltigen Getränken bei Kindern und
Jugendlichen in Deutschland. [Datenquelle: KiGGS;
aus GBE kompakt 1/2013; mit freundlicher Genehmigung
der Pressestelle des Robert-Koch-Instituts (RKI)]

Je mehr Softdrinks, desto größer ist die Aggressivität
„Es besteht ein nachweislicher Zusammenhang zwischen der Anzahl der Softdrink-Portionen pro Tag und dem aggressiven Verhalten von Kindern“, so Solnik und Hemenway in ihrer aktuellen Veröffentlichung. Mit jedem weiteren Glas nahm die Aggressivität der Heranwachsenden in der Studie deutlich zu. Die Jugendlichen wurden streitlustiger und auch schneller handgreiflich. Insgesamt traten diese Symptome bei den Kindern, die keine Softdrinks zu sich genommen hatten, in 22% der Fälle auf. Dahingegen waren etwa 51% der Kinder aggressiv, die vier oder mehr Portionen pro Tag getrunken hatten. Interessant ist, dass es sich bei dieser Beobachtung nicht um ein amerikanisches Problem handelt, denn ganz ähnliche Ergebnisse waren zuvor in Norwegen und China beschrieben worden. Wurden die momentanen Stimmungen der Jugendlichen für die Auswertung mit berücksichtigt, dann zeigte sich, dass bei gesteigertem Verbrauch von Softdrinks auch die seelischen Belastungen zunahmen. Dies äußerte sich vor allem in starker Traurigkeit sowie Selbstmordgedanken.
Zuckerhaltige Getränke als Selbstmordrisiko?
Obwohl die Forscher noch über die genauen Mechanismen rätseln, scheint der übermäßige Konsum zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke bei Kindern und Jugendlichen zu Selbstmordgedanken und auch Selbstmordversuchen zu führen. Während nur 4,9% der Kinder, die ganz auf Softdrinks verzichteten, Selbstmordversuche durchführten, waren es unter dem Einfluss von mehr als 4 Gläsern Softdrinks pro Tag bereits 17%. Inwieweit hierbei auch soziale Aspekte oder andere Risikofaktoren eine Rolle spielen, konnte die Studie nicht gänzlich aufklären.
Quellen:
Rabenberg & Mensink. 2013. Limo, Saft & Co – Konsum zuckerhaltiger Getränke in Deutschland. RKI, Berlin (Hrsg.). GBE kompakt 4(1)
Solnick & Hemenway. 2013. Soft drinks, aggression and suicidal behavior in US high school students. Int J Inj Contr Safety Prom: doi: 10.1080/17457300.2013.815631

Kommentare

Beliebte Posts