Ein Tripper steigert das Krebsrisiko
News: Medizin
Für Sie aufgespürt und zusammengefasst von Dr. Marcus Mau.
Das Prostatakarzinom
ist die zweithäufigste Krebsart des Mannes und die sechsthäufigste Todesursache
bei Männern weltweit. Obgleich diese Krebsart sehr intensiv erforscht wird,
konnten bisher noch immer keine veränderbaren Risikofaktoren für die Entstehung
des Prostatakarzinoms beschrieben werden. Eine neue Metaanalyse von 47 Studien zum
Einfluss von sexuell übertragbaren Infektionen (STI) auf die Entwicklung des Prostatakarzinoms
brachte nun ein überraschendes Ergebnis.
Männer, die jemals in ihrem Leben an einer Geschlechtskrankheit
gelitten hatten, hatten infolgedessen ein um das 1,5-Fache höheres Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken. Messbar erhöht war das individuelle Risiko
z.B. nach einer durchgemachten Infektion mit Gonokokken (SRR 1,20; 95 % KI 1,05
– 1,37). Das Risiko war dabei anscheinend unabhängig davon, ob die Infektion
einmalig im Leben aufgetreten war und lange zurücklag oder nicht. Kein anderer der
betrachteten Erreger von Geschlechtskrankheiten (Treponema pallidum, Chlamydia trachomatis, Trichomonas vaginalis, Ureaplasma
urealyticum, Mycoplasma hominis, Herpes simplex, Cytomegalievirus) zeigte
einen signifikanten Einfluss auf die Entstehung eines Prostatakarzinoms bei den
betroffenen Männern.
Die Forscher um Caini schließen, dass eine Prävention von Geschlechtskrankheiten
weltweit auch die Häufigkeit des Prostatakarzinoms senken könnte. Derzeit
kommen sowohl die Geschlechtskrankheiten als auch der Prostatakrebs sehr häufig vor. Darüber hinaus sind die sexuell übertragbaren Erkrankungen in
Deutschland derzeit wieder auf dem Vormarsch – allen voran der Tripper, aber auch die Syphilis.
Quelle: Caini
S. et al. 2014. Cancer Epidemiol ; 38:329-38
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