Neue Studie belegt: Ginkgo biloba schützt vor Altersdemenz
Wissenschaft News
von Dr. Marcus Mau
Forscher der Universität Bordeaux zeigten in der Januarausgabe von PLOS
One, dass ein Extrakt des Ginkgo biloba die Entwicklung von Altersdemenz
deutlich verlangsamen kann. Piracetam, ein gängiges Medikament bei
Altersdemenz, beschleunigte den Prozess in dieser Studie mit rund 3600
Teilnehmern.
Altersdemenz ist vor
dem Hintergrund einer weiter steigenden Lebenserwartung eine der großen
Herausforderungen in der Medizin. Derzeit existiert noch kein Heilmittel gegen
Demenz, weshalb alternative Strategien untersucht werden, um den geistigen Verfall
zumindest verlangsamen zu können. In ihrer aus
öffentlichen Mitteln finanzierten Studie verfolgten Hélène Amieva und Kollegen
über 20 Jahre den Gedächtnisverlust bei insgesamt 3612 Patienten im
Alter von 65 Jahren. Für die Auswertung wurden drei Gruppen gebildet. Die erste
Gruppe mit 589 Teilnehmern nahm Ginkgo biloba-Extrakt (EGb761®; Tanakan®),
die zweite mit 149 Teilnehmern
Piracetam, die dritte Gruppe mit 2874 Teilnehmern keines der beiden.
Gedächtnis schützen
Bei den Patienten,
die Ginkgoextrakt einnahmen, verschlechterte sich die Gedächtnisleistung über
20 Jahre hinweg sehr viel langsamer als bei den anderen Gruppen. Überraschenderweise
zeigten die Teilnehmer, die Piracetam als konventionelles Medikament gegen
Altersdemenz einsetzten, sogar einen beschleunigten Gedächtnisverfall gegenüber
der Ginkgo-Gruppe.
Merk- und Sprachfähigkeit länger erhalten
Die Studie
untersuchte ebenfalls den Einfluss einer Behandlung auf den Redefluss sowie die
Bildmerkfähigkeit der Probanden. Die Teilnehmer, die EGb761® einnahmen,
verfügten über gleichermaßen guten Sprachfluss und Bildergedächtnis wie die
Kontrollgruppe ohne Medikamente. Allerdings stellten die Forscher bei der
Piracetam-Gruppe erneut eine rasche Verschlechterung der kognitiven Funktionen
fest.
Quelle:
Amieva H, Meillon C, Helmer C, Barberger-Gateau
P, Dartigues JF. 2013. Ginkgo biloba extract and long-term cognitive decline. A
20-year follow-up population-based study. PLOS One 8(1):
e52755; doi: 10.1371/journal.pone.0052755.
Hmm, eine aktuelle Studie kommt zum Ergebnis, dass Ginko Krebs auslöst... Vorsicht, Vorsicht... Die Studie ist leicht zu Ergooglen.
AntwortenLöschenOPC wäre sinnvoller. Hier konnte die Wirksamkeit nachgewiesen werden. Und es gibt keinerlei negative Studie...
Vielen Dank für Ihre Anmerkung. Da die besagte Studie erst einen Monat nach diesem Beitrag zum Gingkoextrakt erschienen ist, konnte sie redaktionell natürlich noch nicht mit einbezogen werden. Allerdings wird hierzu bald ein weiterer Artikel folgen. Es erscheint aber bereits so zu sein, dass die gefährlichen Mengen deutlich über den anwendbaren Dosierungen liegen. Vielen Dank für den Hinweis.
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