Adiponektin - Das Gesundhormon

News: Medizin

von Dr. Marcus Mau

Eine Ernährungsumstellung erhöht mit und ohne Sport die Ausschüttung von Adiponektin. Dieses Hormon wirkt Krebs und Diabetes entgegen. Gleichzeitig verringert sich die Produktion von Leptin, welches als „Fetthormon“ bei Übergewicht deutlich erhöht ist. Heidelberger Forscher und ihre amerikanischen Kollegen klären somit erstmals den Mechanismus der Wirkung von Sport und gesunder Ernährung auf die Fettmenge im Körper auf.
Bewegungsmangel und Übergewicht gelten allgemein als Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Krebs. Studien zeigten zuvor, dass Menschen, die sportlich aktiv sind und zudem auf ihre Ernährung achten, das Risiko für Brust- und Darmkrebs deutlich verringern können. Das der Fettanteil des Körpers dabei eine Rolle spielt war lange bekannt, jedoch blieb der Mechanismus ungeklärt. Dank einer neuen Studie können nun bestimmte Hormone für die krankhaften Veränderungen und im Gegenzug auch für die Verringerung des Krebsrisikos benannt werden.

Adiponektin – Natürlicher Schutz gegen Krebs und Entzündungen

Leptin, das “Fetthormon“, steht im Verdacht, die Krebsentstehung zu begünstigen. Dahingegen hat Adiponektin gesundheitsfördernde Wirkungen. Es hemmt Entzündungen ebenso, wie es die Gefahr für Krebs verringert.

In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler des DKFZ und ihre Kollegen aus den USA den Einfluss einer Ernährungsumstellung, eines Sportprogramms sowie einer Kombination der beiden Faktoren auf die Blutkonzentration von Leptin und Adiponektin. Die Leptinwerte sanken bereits in den Teilnehmern, die nur eine Ernährungsumstellung vollzogen. Dieser Effekt ging nachweislich auf die Gewichtsabnahme und den damit zusammenhängenden Verlust von Fettgewebe zurück. In der Gruppe, die vermehrt Sport trieb, aber die Ernährung beibehielt, war ebenfalls ein Effekt auf den Leptinspiegel festzustellen. Hier bauten die Probanden Muskeln auf, die Fettmenge nahm dadurch ab und der Leptinspiegel sank. Mit der Abnahme des Leptins erhöhte sich der Adiponektinspiegel. Er war in den Teilnehmern mit der größten Gewichtsabnahme am höchsten bei gleichzeitig niedrigstem Leptinwert.

Die Wissenschaftler empfehlen abschließend, dass Frauen in der Menopause ein gesundes Körpergewicht halten und sich mehr bewegen sollten. Dies führt zu einem günstigen Anstieg von Adiponektin und reduziert das schädliche Leptin im Körper. Dadurch lassen sich Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Arteriosklerose und womöglich Krebs auch langfristig zurückdrängen.

Leider ist es, wie wir alle wissen, ein großer Schritt, mit der lieb gewonnenen Bequemlichkeit zu brechen. Da beruhigt es doch, dass auch eine Ernährungsumstellung oder Sport allein den Hormonspiegel verändern kann. Dank der gesünderen Lebensweise mit oder ohne Sport wird das Gewicht auf einem gesunden Niveau reguliert. Das regt am Ende zusätzlich die Produktion von Glückshormonen an, die einem diese kleine Veränderung des Lebens durchaus versüßen und das ganz ohne Kalorien.

Quellen:
Abbenhardt C et al., J Intern Med. 2013;274(2):163-75; doi: 10.1111/joim.12062: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23432360

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